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Eine Liebesgeschichte in Zeiten des Kriegs

Jana Vossen, HEYNE, Verlag



Das neue Buch von Jana Voosen ist wirklich wunderbar!

Für mich ganz klar ist dieser historische Roman in einer Riege mit Peter Prange oder Hera Lind angesiedelt, einfach wirklich toll.

Die Autorin entführt den Leser in das Jahr 1940, in dem Anni aus dem Mädchenpensionat, in dem sie die Tugenden der deutschen Frau erlernt hat, wieder zurück nach Hause kommt und hofft in Hamburg in die Firma ihres Vaters einsteigen zu dürfen.

Als ich den Namen der Protagonistin gelesen habe musste ich kurz schlucken, da ich selbst tatsächlich eine Grosstante Anni hatte und so hatte ich natürlich grad ein Gesicht vor Augen.

Das Buch handelt von der Liebe zwischen Anni und Pawel, einem polnischen Arbeiter, der in der Firma ihres Vaters Arbeitsdienst leistet.

Die Geschichte entspinnt sich ganz langsam und man kann wirklich voll und ganz darin eintauchen, da man einfach hineingezogen wird.

Anni ist ein Freigeist oder eine sehr emanzipierte junge Frau für die 40er in Deutschland. Nur ungern geht sie ihrer Pflichte im BDM nach, oder kocht und strickt und macht sauber. Viel lieber möchte sie in der Firma ihres Vaters einem Bonbon Unternehmen in Hamburg eine richtige Rolle übernehmen. Doch wie das damals so war, möchte ihr Vater lieber das wilde Mädchen verheiraten und so in die Schranken weisen.

Während Anni, in der Firma als Sekretärin arbeitet, lernt sie durch Zufall Pawel kennen der als Zwangsarbeiter dort dienst tut und verliebt sich in ihn.

Was mir wirklich gut gefallen hat ist, dass Jana Voosen so geschrieben hat wie es damals eben war und so wie die Menschen damals eben gedacht haben, ohne da etwas zu verklären oder weichzuspülen.

Anni redet so wie man damals über die Ostarbeiter geredet hat, dass sie Tiere sind und dass Polen den Krieg begonnen hat. Es gibt zwar auch Fussnoten, damit gewisse Tatsachen richtiggestellt sind, aber dennoch verhalten sich die Menschen in diesem Roman authentisch und so wie es eben damals war.

Ich möchte nicht zu viel verraten, weil es wirklich eine ganz großartige Liebesgeschichte ist und mich sehr berührt hat, aber so viel zumindest es ist nicht alles nur rosarot, aber auch nicht nur grau und deprimierend.

Ganz im Gegenteil.

Der Leser darf dieser tollen, tapferen jungen Frau folgen und ein wird mitzittern bis zur letzten Seite, ob die Geschichte gut oder schlecht aus geht.

Für mich wirklich ein MUSS für alle Leser von historischen Romanen und ich kann nicht verstehen, warum Jana Voosen nicht auf der Bestsellerliste ganz oben steht.

Von mir ***** Sterne

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