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Ein Buch über zweite Chancen und dass es nie zu spät ist

Frühling, Sommer, Herbst und Du

Henriette Krohn, Knaur Verlag


Das Buch von Henriette Krohn hat mich wirklich überrascht.

Wenn man es so vor sich sieht, so ganz in Pink und Blumen gehüllt und dann auch noch den Titel liest, ist man schnell versucht es in die Kategorie, anspruchsloser Frauenroman zu schieben, aber das stimmt so nicht.

Frühling, Sommer, Herbst und Du, ist so richtig toll!

 

Ich bin eigentlich ein klassischer Krimi und Thriller Leser.

Über Jahre habe ich nur Bücher in die Hand genommen, von deren Cover das Blut schon troff oder wo der Titel eindeutig sagte, hier bleibt kein Messer trocken.

In der letzten Zeit bin ich jedoch immer häufiger offen für ein wenig Romantik, was sicher auch an den tollen Empfehlungen meiner liebsten Leseratte und beste Inspiration für Lesestoff liegt. Sie ist in den letzten Jahren in alle romantischen Romane, die es zu lesen gab eingetaucht, greift jedoch inzwischen immer häufiger zu Thriller, so kann sich das Blatt wenden.

 

Was mich ein wenig von den sogenannten "Frauenromanen" abgeschreckt hat, war meine Annahme (die natürlich auch von dem ein oder anderen Buch gestützt wurde), dass es immer nur um Herzschmerz geht, immer ein hässliches Entlein zum Schwan wird und am Ende der unnahbare Schöne Prinz sich öffnet und vom hässlichen Entlein gerettet wird.

Ganz ehrlich wie oft passiert das bitte in der Realität.

Ich Idiot, die mehr mit Büchern als mit Menschen aufgewachsen ist und während andere Kinder das erste Mal Händchen hielten, schwarzweiss Filme geschaut hat, habe nicht nur einmal versucht dieses romantische Ideal aus Büchern in der Realität zum Leben zu erwecken und bin kläglich gescheitert, also habe ich irgendwann um diese Bücher einen grossen Bogen gemacht und lieber das Blut spritzen lassen, das schien mir deutlich realistischer.

 

Mit Frühling, Sommer, Herbst und Du ist Henriette Krohn jedoch ein richtig tolles Buch gelungen, das viel mehr ist als Liebesroman oder Romance.

Ja, es geht mit enttäuschter Liebe los und auch der Flucht von Maya nach Spanien, nur weg von Berlin und dem Tatort des Dramas, dem Brautgeschäft ihrer Mutter, doch dann kommt es ganz anders.

In diesem Buch geht es nämlich um Träume und Wünsche, die man in seinem inneren trägt und die man aus Angst, was es bedeuten würde, wenn diese tatsächlich wahr würden, nicht zum Leben erweckt. Es geht darum man selbst zu sein und nicht eine Maske und eine Verkleidung zu tragen nur um sich zu schützen. Es geht darum, dass es nie zu spät ist, man selbst zu sein und wie befreiend es sein kann, der Meinung anderer den Rücken zu kehren. Einer meiner Lieblingssätze in diesem Buch ist:" zerstöre was ich zerstört". Wie wahr.

Ich habe mich unglaublich abgeholt gefühlt von diesem Buch und bin sicher, dass es vielen Leserinnen so gehen wird, denn haben wir nicht alle heimliche Träume? Ungelebte Geschichten und die Frage was wäre gewesen, wenn ich mich damals anders entschieden hätte? Warum sollte es dafür zu spät sein und wer sagt das überhaupt.

 

Maya beschäftigt sich in diesem Buch damit und während ich ihr gefolgt bin, habe auch ich meine Träume gelebt und als ich das Buch weggelegt habe, hatte ich das tolle Gefühl, dass es nie zu spät ist und wir jeden Tag unser Leben ändern können, wenn wir wollen.

Vielen Dank liebe Henriette, für ein ganz tolles Buch und die Inspiration.

 

**** Sterne.

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